Tag 1
Plochingen - der Startpunkt unseres nächsten Pilgerwes. Der 3. Weg für Sabine und Maxi. Für mich die letzte Teilstrecke des Rothenburger Wegs. Damit, und mit dem Hohenzollerschen Weg haben Klara und ich die Strecke von Rothenburg ob der Tauber bis Überlingen hinter uns gebracht.
Wir lassen das Auto in Zuffenhausen stehen und fahren mit der S-Bahn nach Plochingen.
Nachdem wir uns ein wenig die Altstadt angeschaut haben geht es über den Otto-Steg zum Neckarufer, dem wir bis Wernau folgen.
In Wernau überqueren wir den Neckar, unterqueren die Bahngleise und machen uns auf unseren ersten Anstieg, mit dem wir dann auch das Neckartal für heute verlassen.
Auf halber Höhe pausieren wir kurz an einem Wegkreuz und geniessen noch mal einen Blick ins Neckartal.
Oben angekommen bietet sich ein toller Blick auf den Albtrauf; als blaue Mauer hat Dichter Eduard Mörike diesen Anblick einmal beschrieben.
Diesen Blick werden wir die nächsten Tag immer wieder geniessen können.
Hier sehen wir im Hintergrund die Burg Teck.
Und dann geht es auch schon wieder bergab. Wir erreichen den kleinen Ort Bodelshofen, wo wir an der (leider geschlossenene) Jakobskirche eine Trinkpause einlegen.
Nachdem wir uns wieder die Rucksäcke aufgesetzt haben geht es weiter. Durch Ötlingenund kurz darauf wieder durch Wiesen den Berg hinauf.
Wir kommen an der Aussenstelle der Ponderosa vorbei und überqueren die Autobahn Stuttgart - Ulm. Den Strassenlärm lassen wir schnell wieder hinter uns und durchqueren einen Wald. Mittendrin entdeckt Sabine einen schönen Pilz. Ein Parasol, der sich wie ein Schnitzel zubereiten lässt. Aber da wir eh keine Gelegenheit zum kochen haben lassen wir ihn stehen.
Wir kommen zur Lauereiche......
In Reudern angekommen frage ich gleich am Ortseingang einen Eingeborenen nach einer Gatsstätte, wo wir etwas zu trinken bekommen.
Er weist uns den Weg, der einen kleinen Schlenker vom Jakobsweg weg macht.
Kein Problem.
Wir kommen zu einem Bäcker, der im Aussenbereich ein paar Tische stehen hat.
Hier pausieren wir.
Und werden (natürlich) über die Pudel angesprochen. Hannelore, eine freundliche, ältere Dame hat auch einen Pudel. Aus Eichstätt im Altmühltal ;-). Kennen wir.
Für eilige Wanderer und
wichtige Geschäftsleute
hängt mitten im Wald eine Uhr.
Leider zeigt sie die Zeit nicht mehr richtig an, da die Batterie zur Neige gegangen ist.
Wieder haben wir einen tollen Blick zur Alb.
Diesmal sehen wir den Hohenneuffen
mit seiner imposanten Burg
Einer der Höhepunkte unserer heutigen Etappe ist der Jakobsbrunnen kurz vor Frickenhausen, unserem Tagesziel.
Dort machen wir nochmals eine längere Pause.
Klara und Maxi haben nichts dagegen.
Wie wir schon so eine Weile sitzen springt auf einmal ein Reh hinter dem Brunnen hoch und sucht das Weite.
Maxi ist kaum zu halten. Sie würde gern hinterher springen und schaun was da los ist.
Eine halbe Stunde gehen wir doch noch.
An einem einzeln stehendem Mammutbaum vorbei und hinein nach Frickenhausen.
Dort besuchen wir erstmal die Kirche, wo es für Sabine auch den nächsten Stempel gibt.
Am Schuhmacher-Brunnnen vorbei geht es dann zu unserer Unterkunft, dem Gasthof Stern.
Tag 2
Zum richtig guten und reichhaltigen Frühstück sind wir ganz allein.
Und dann geht es wieder auf den Weg.
Ist ja klar. Wir müssen ertsmal steil den Berg hoch und danach durch den Wald.
Am Ortsrand von Großbettlingen treffen wir Lilly, eine kleine Mischlingshündin.
Maxi ist sofort mit ihr befreundet. So machen wir eine kleine Pause und unterhalten uns mit Lilly´s Herrchen.
Er erklärt uns die Aussicht nach Süden.
Links sieht man das Neuffener Hörnle mit dem stillgelegten Steinbruch
rechts ist der Jusenberg zu sehen, ein erloschener Vulkan.
weiter geht die Pilgerreise über weiläufige Felder bis wir wieder das Neckartal erreichen. Tief unten liegt Neckartailfingen mit der romanischen Martinskirche.
Im Ort angekommen überqueren wir den Neckar, machen bei einem Cafe eine längere Pause und besuchen die Kirche, wo es auch wieder einen Stempel gibt
Nach einem weiteren Aufstieg geht es längere Zeit durch dichten Wald.
Es stürmt. Der Wind biegt die Bäume. Es kracht und knirscht. Einige Äste fallen.
Doch wir kommen unbeschadet voran und machen am Waldrand, kurz vor Schlaitdorf wieder eine Trinkpause. Das haben wir uns verdient.
Im Ort besuche ich den Friedhof um meine, sowie Klaras Wasserflasche wieder zu füllen.
Beim verlassen des Friedhofs geht auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine junge Mutter mit einem Kleinkind an der Hand und einem Kinderwagen. Sie ruft uns zu, dass wir vorsichtig mit den Hunden sein sollen, da sie auch mit einer Katze spazieren geht. Tatsächlich, sie wir von einer schwarzen Katze begleitet, die sich vorsichtig vorbeischleicht und immer ein Auge auf Klara und Maxi hat. Die beiden sehen sie aber zum Glück nicht, da wir die beiden ansprechen und somit ablenken.
Wieder müssen wir ein Tal durchqueren.
Das heißt wir müssen den Berg runter, überqueren den Höllenbach auf einem kleinen Steg und erklimmen auf der anderen Talseite wieder die Höhe nach Altenried.
Kurze Verschnaufpause und weiter geht es.
Wir streifen Dörnbach und erreichen, nach einem letzten steilen Aufstieg Pliezhausen.
Dort holen wir uns in einem Supermarkt Frühstück für den nächsten Morgen, da wir diese Nacht im Gemeindehaus übernachten werden, wo wir Selbstversorger sind.
Von wegen letzter Anstieg.....
In Rübgarten, unserem Tagesziel, geht es auch nochmal steil nach oben bis zu unserer Unterkunft. Gleich am Ortseingang gibt es ein Restaurant, aber das ziehen wir nicht in Betracht, da wir beide keine Lust haben nach dem Abendessen nochmals den Anstieg anzugehen.
Oben, unweit des Gmeindehauses, gibt es ja noch einen Italiener. Doch der hat Urlaub.
So lassen wir uns was vom Pizzadienst aus Waldörfhäslach kommen.
Und so geht der Tag satt und zufrieden zu Ende.
Tag 3
Bevor wir losgehen bekommen wir bei unserer netten Herbergsmutter, die hier im Gemeindehaus die Übernachtung managt noch einen Kaffee.
Wir bedanken uns nochmals und schon sind wir wieder auf dem Weg.
Wieder den Berg hinunter und sofort wieder nach oben.
Muscheln in Rübgarten
Sabine: Geht das heute wieder so wie gestern? Hoch und runter?
Peter: Nö.
Sabine: Klar, ich seh das doch.
Peter: Ja. Hier.
Pause
Peter: und nach der Mittagspause in Bebehausen nochmal ein wenig.
Sabine: keucht......
Peter: denkt nur.....
Klara und Maxi laufen unbeirrt weiter
Schloss Einsiedel, von Eberhard im Bart erbaut (1482).
Heute Jugendhaus und leider nur Sonn- und Feiertags bewirtschaftet.
an der spärlich befahrenen, von Linden gesäumten Landstraße geht es unter sengender Sonne bis zum Rand des Schönbuchwalds.
Dort haben wir uns die erste Pause des Tages verdient.
Um den Naturpark Schönbuch zu durchqueren betreten wir diesen durch ein großes Tor. Am ende sverlassen wier den Park durch ein gleiches Tor.
Dadurch sind die Tiere im Park geschützt.
Sabine holt sich ihren Stempel und wir schauen uns nur kurz im Kloster um.
Wir beschliessen mal einen Tagesausflug nach Bebenhausen und Tübingen zu machen.
Im Ort suchen wir uns einen Gasthof. Trinkpause ist eingeplant und muss unbedingt sein.
Der erste Gasthof hat Ruhetag.
Der zweite, von zwei Gasthöfen im Ort, öffnet um 12 Uhr.
Jetzt ist 11 Uhr.
Aber der Pilger hat Durst!
Und so spreche ich eine der Bedienungen an, die ich im Biergarten sehe, ob wir nicht doch schon etwas zu trinken bekommen können.
Können wir.
2 Radler (Peter) und 1 Radler (Sabine) später geht es dann weiter.
Über die Goldersbachbrücke und, wie bereits morgens schon diskutiert, steil den Berg hoch.....
Oben angekommen machen wir am Waldrand Pause.
Nochmal geht es sanft ansteigend über Felder.
Und dann haben wir die letzte Anhöhe rreicht und blicken hinunter nach Tübingen ins Neckartal und hinüber zum Albtrauf.
Jetzt geht es nur noch abwärts mit uns.
Doch es zieht sich noch hin.
Durch das Elysium-Tal, am Mittelpunkt Baden-Württembergs vorbei.
noch ein wenig durch die Stadt und schon sind wir unten am Neckarufer.
Von der Brücke haben wir einen schönen Blick zum Hölderlinturm und zu den Stocherkähnen auf dem Neckar.
nachdem wir uns in der Altstadt noch einen Eisbecher gegönnt haben beziehen wir Quartier in unserem Hotel. Heute sind wir "Luxuspilger". Man gönnt sich ja sonst nix.
Und gegen später machen wir uns nochmals auf den Weg. Bummeln durch Tübingens Altstadt.
Trotz Corona sind viele Menschen unterwegs und die Biergärten und Cafes voll und dichtgedrängt mit Menschen.
Wir haben bereits vorgestern einen Platz in der Krummen Brücke reserviert.
Es gibt Schwäbische Küche. Für Peter Saure Nieren und für Sabine Saure Kutteln.
Tag 4
Nach einem opulenten Frühstück in unserem Hotel (mit interessierten Blicken der feineren Gäste) geht es nochmal durch die Altstadt hinauf zum Schloss, das wir durch das große Vordertor betreten.
Der Wetterbericht sagt ab dem Nachmittag Regen voraus. Mal sehen wie wir durchkommen.
im Schlosshof
mit der überlebensgroße Büste Kaiser Augustins
und dem ebenso übergroßem Lonetalpferdchen
und dann verlassen wir das Schloss durch die Hintertür
auf der Schlossbergstraße kommen wir an einigen Studentenverbindungen vorbei.
Texte am Wegesrand
über die Lichtenberger Höhe erreichen wir den (geschlossenen) Bismarckturm.
Die Sonne scheint immer noch
auf fast ebenen Waldwegen geht es dahin.
schliesslich liegt sie vor uns
die Sankt-Remigius-Kapelle,
besser als Wurmlinger Kapelle bekannt.
Hoch liegt sie auf ihrem Hügel.
Klar, da geht es nochmla den Berg rauf.
Oben angekommen machen wir nochmal eine größere Pause und genießen den Blick hinunter ins Neckartal.
Dort sehen wir auch bereits den Endpunkt unserer Pilgerreise - Rottenburg am Neckar mit dem Dom und dem großen Gebäudekomplex der Erzdiözese
noch ein letztes Mal geht es abwärts.
Wir durchqueren Wurmlingen, wo wir nochmal bei einem Cafe rasten.
Klara posiert am Muschelmosaik vor der Kirche
in Rottenburg angekommen besuchen wir den Dom (leider kein Stempel) und gönnen uns auf dem Marktplatz noch ein Radler (jeder 1).
Danach gehen wir hinunter zum Necker, überqueren diesen und haben auch bereits den Bahnhof erreicht.
Kurz darauf kommt auch schon unser Zug, der uns, mit Umsteigen, über Tübingen und Stuttgart wieder zurück nach Zuffenhausen bringt.
Und was soll ich sagen? wie wir in den Zug einsteigen fängt es zu regnen an.
Einer hat wohl schützend die Hand über uns gehalten.
Wie immer habe ich am Ende der Pilgerreise
für meine Pilgerschwestern und -brüder
eine Kerze angezündet.
Buen camino allen Pilgern
Gute Wege, tolle Begegnungen
und bleibt gesund