Tag 1
Mit dem TGV geht es dieses Jahr bis Paris. Dort müssen wir vom Gare de Lyon mit der Metro zum Gare Montparnasse wechseln. Wieder geht es mit einem TGV weiter. InBordeaux angekommen wechseln wir bis nach Mont de Marsan im Nahverkehrszug. Und ein Bus bringt uns zum Ausgangspunkt unseres caminos - Air-sur-l´Adour. Fast genau 12 Stunden waren wir unterwegs.
Klara entspannt sich nach der langen Reise erstmal
Tag 2
Um 7:15 Uhr starten wir zu unserem camino 2017. Bald schon haben wir den Ort verlassen und erreichen den Stausee Lac du Broussau.
Still liegt er im Frühnebel vor uns.
Genau das haben wir getan
Unterwegs lerne ich Babette aus Bordeaux und Nathalie aus Toulouse kennen. Sie sind ebenfalls heute in Air-sur-l´Adour gestartet. Mit ihnen werde ich die nächste Woche den camino gehen. Gemeinsam geht es nach Pimbo, wo wir in der gite communale die erste Nacht verbringen. Klara und ich haben ein eigenes Zimmer. Babette und Nathalie beziehen ein zweites. Wenig später kommen noch 3 Franzosen, die das dritte Zimmer in der gite beziehen. Auch dies 3 werde ich bis zur spanischen Grenze immer wieder sehen.
Zum Abendessen gibts ordentlich Fleisch.
Tag 3
Klara und ich laufen um 7:30 alleine los.
Die Temperaturen sind, im Gegensatz zu den Jahren vorher, recht angenehm. Es geht stetig hoch und runter. Kurz vor Arzacq kommen wir an einem Gehege mit einigen Hunden vorbei. Klara tut so als sähe sie überhaupt nicht.
Mittags machen wir eine längere Pause, bei der sich auch die 2 Mädels einfinden.
Pilgerspuren
Wir kommen in der Herberge in Uzan an. Dort treffen wir auch auf eine 4-Gruppe aus den Niederlanden, die ich ebenfalls die nächsten Tage immer wieder treffe. Gemeinsam kochen wir Ratatouille. Klara und ich übernachten im Wohnzimmer auf dem Klick-Klack, wie sie die Ausklappcouch in Frankreich nennen.
Durch diese schöne Allee führt unser Weg und später hinauf in das Dorf Castillon
Klara macht unterwegs ebenfalls die eine oder andere nette Bekanntschaft
heute sind wir bei Myriam in der Gite. Mit simming-pool und wunderschönem Garten
Abend gibts dann ein großes Paella-Essen mit fast allen Pilgern, die hier in Muslacq die Nacht verbringen
Tag 5
Klara und ich starten wieder alleine in den Tag.
Erst gegen 10 Uhr treffen wir die Mädels an der Abtei Sauvelade. Von da ab laufen wir gemeinsam mit Babette.
Kurz nach Mittag machen wir alle gemeinsam
Pause am Wegesrand.
Klara und ich machen uns wieder als erstes auf den Weg.
Richtung Navvarenx
die erste befestigte Stadt Frankreichs
Klara vor dem einzig verbliebenem Stadttor Porte Saint-Antoine
Nachmittags ein einheimisches Bierchen
Danach nehmen wir an der Pilgermesse teil mit an- schliessendem
zusam-mensitzen mit Wein und Keksen.
Heute übernachten wir in einem Hotel. In der Herberge sind Hunde nicht erlaubt.
Tag 6
Die Sonne lacht uns. Und in der Ferne sind die Pyrenäen zu sehen.
Wir sind inzwischen weniger als 800km vom Ziel entfernt
Wir sind heute in der Gite Maison Bellevue, die ihrem Namen alle Ehren macht.
Nach dem Abendessen, Brot und Wurst, geniessen wir die Ruhe und den Sonnenuntergang.
Tag 7
Klara und ich sind wieder mal die ersten die sich morgens auf den Weg machen.
Die Welt gehört uns.
unser Weg führt uns heute
nach Ostabat.
Pelotafeld Ostabat Pilgerpfad
circa 2 km bevor ich in Ostabat ankomme bekomme ich links einen schlimmen Wadenkrampf. Aber nach dem Duschen und dem Abendessen, das wir gemeinsam mit anderen Pilgern in einem baskischen Restaurant einnehmen, scheint alles wieder in Ordnung zu sein.
Scheint es.......
Es gibt Gemüsesuppe und danach einheimisches Schwein mit Bohnen und Kartoffeln.
Heute schlafen Klara und ich das erste Mal nicht allein. Das 4-Bett-Zimmer teilen wir uns mit Babette und Nathalie sowie einem jungen Franzosen.
Tag 8
Klara und ich starten bei Sonnenauf-gang.
Kurz nach dem wir losgelaufen sind beginnt es wieder in meiner Wade zu ziehen. Dies verstärkt sich fast von Schritt zu Schritt.
Mühselig schleppe ich mich vorwärts. Ich weiß nicht wie und ob ich weitermachen soll. Ich hab mir die Wade doch zu sehr gezerrt.
Abbrechen?
Ich bin zu einem Entschluß gekommen. Aufhören kommt nicht in Frage!
In Saint-Jean-Pied-de-Port angekommen suche ich das Touristikbüro auf und erkundige mich nach einem Bus nach Pamplona.
Die Pyrenäen überqueren kann ich mit meinem Fuß nicht. Leider.
Abends um 19:15 geht ein Bus, der um 21:00 ankommt.
Den werde ich nehmen.
Ich bummle noch ein wenig durch die Altstad von SJPdP.
Baskenmützen, Espandrills und Würste - regionale Produkte.
Wir treffen nochmals auf Babette und Nathalie. Ich erzähle den beiden von meinem Problem und dass ich später nach Pamplona fahre. Das heißt dann auch Abschied nehmen voneinander.
Pünktlich um 19:15 kommt dann auch der ALSA-Pendelbus nach Pamplona. Der Busfahrer meint ich benötige eine Box für Klara und die müsste dann in den Laderaum.
Doch ich erkläre ihm, dass ich keine Box habe, die Klara Bus fahren gewohnt ist und sich auf meinem Schoß nicht von der Stelle rührt. Er nimmt mich schlussendlich mit und mit einer weiteren Pilgerin, die in Roncevalles aussteigt geht es über eine kurvenreiche und enge Strecke bis nach Pamplona.
Dort angekommen suche ich die deutsche Herberge casa paderborn auf. Doch diese ist erstens voll belegt und zweitens sind keine Hunde erlaubt. Aber die beiden netten Hospitaleros besorgen mir einen Platz in der Pension estavia in der Altstadt Pamplonas, nicht weit weg der casa paderborn.
Dort komme ich müde und erschöpft gegen 22:00 Uhr an und beziehe mein Zimmer im 4. Stock.
Tag 9
Ich beschliesse also 2 Tage in Pamplona Rast zu machen. Es ist das erstemal in all den Jahren auf meinerm Pilgerweg dass ich längere Zeit an einem Ort verbringe.
Früh morgens stehe ich schon auf und mache mit Klara einen langsamen Spaziergang, da ich ja meine Wade schonen will.
Nach einem kleinen Frühstück begebe ich mich zur casa paderborn und bedanke mich nochmal herzlich für die freundliche Vermittlung meines Zimmers.
Wir sitzen ein wenig in einem Park, laufen um die Stierkampfarena und lassen den Tag und einige Pilger an uns vorüberziehen.
Abends tanzt unweit unserer Pension eine Folkloregruppe auf der Strasse
Tag 10
Heute sehen wir uns ein wenig mehr in der Stadt um.
Die Zitadelle steht als erstes auf dem Programm. Eine riesige Wehranlage.
Danach gehts in die Altstadt, wo wir durch die Estafeta bummeln. Dort werden jedes Jahr am 07. Juli die Stiere zur Arena getrieben. An den Wänden und am Boden sieht man die Befestigungslöchewr der Barrikaden.
Und zu meiner großen Überraschung treffen wir hier auch auf einenanderen Pilgerhund.
Klara imponiert das aber nicht im geringsten.
Tag 11
Ausgeruht machen wir uns morgens um 5:45 auf den Weg.
Ob die Wade hält?
Als die Sonne aufgeht haben wir Pamplona bereits hinter uns gelassen.
Wir treffen auf Lasse, den Dänen. Ihn werden wir die nächsten Tage immer wieder treffen. Er schickt gleich ein Foto von Klara an seine Freundin, die einen weißen Zwergpudel hat.
der Weg ist, nun da wir in Spanien sind, komplett anders. Wir pilgern fast nur noch auf Schotterpisten. Schier endlos ziehen sie sich durch die Landschaft.....
Auch die Anzahl der Pilger hat zugenommen.
nicht immer stimmen die Entfernungen....
steil geht es abwärts. Belohnt werden wir mit einer fantastischen Aussicht.
Der Weg ist steinig und ich muss gut aufpassen, dass ich nicht ins rutschen komme.
In Puene la Reina angekommen werden wir an der kommunale Herberge abgewiesen. No Perro. So durchqueren wir den Ort, knipsen unser Foto an der weltbekannten Brücke und erreichen kurz hinter dem Ort auf einer Anhöhe die Herberge Santiago Apostol. Eine recht neue Anlage mit swimming-pool.
Beim Abendessen sitze ich mit Günther aus Belheim zusammen. Unsere Wege kreuzen sich bis zum Ende meiner PIlgerreise immer wieder.
Tag 12
Wieder starten wir kurz vor 6:00.
Wir kommen gut vorwärts. Der Weg ist recht staubig und heute auch recht hügelig.
Warum sind die Dörfer immer auf Hügeln?
Alle sind von Klara begeistert.
Selbst Pilger, die ich noch nie vorher gesehen habe sprechen Klara mit Namen an und freuen sich sie zu streicheln. Es hat sich rumgesprochen, dass Klara pilgert.
Sie geniesst es im Mittelpunkt zu stehen.
In Estella angekommen werden wir in der Herberge Municipal aufgenommen.
Klara und ich werden in einem vom großen Schlafsaal abgetrennten Teil untergebracht.
Im Lauf des Tages habe ich Yuri, eine junge Japanerin und Alberto, einen Katalanen kennengelernt. Mit Ihnen verbringe ich nicht nur das heutige Abendessen. Auch den Rest meiner Pilgerreise werde ich mit den beiden vernringen.
In Estella ist Stadtfest. Alle sind weiß gekleidet, kombiniert mit roten Accessoirs.
3m große Figuren, die gigantes werden durch die Stadt getragen.
Tag 13
6:00. Lang vor Sonnenaufgang sind wir wieder auf dem Weg. Wir brauchen fast 3/4 Stunde bis wir Estella hinter uns haben. Der Ort zieht sich den Berghang hoch.
Wir erreichen Iruche. Ein Kloster und eine odega. Dort ist der, unter Pilgern wohlbekannte Weinbrunnen. So früh wie wir vorbeikommen läuft er aber nicht.
Aber ich bin begeistert, denn am Brunnen ist das Jakobskreuz angebracht, das ich an der rechten Wade tätowiert habe.
Und die linke Wade hält.
Heute sind wir in der casa austria. Einzelzimmer mit Balkon.
Ich bummle mit Klara noch ein wenig durch den Ort und hole mir etwas Brot und Wurst zum Abendessen.
Klara wird dabei von einem Dorfrüden begrüßt.
Tag 14
Obwohl wir heute 30 km vor uns haben starten wir erst kurz vor 7:00.
Denn wir haben die Herberge für die nächste Nacht bereits gebucht.
Das hat Michael, unser Nürnberger Herbergsvater bereits am Vortag für uns erledigt.
Wir laufen durch das spanische Weingebiet La Rioja. Der Weinbau ist hier ganz anders wie bei uns in Württemberg. Wird der Wein bei uns in Steillagen angebaut, so sind das hier regelrechte Weinfelder fast topfeben. Auch die Weinstöcke selbst sind längst nicht so hochgewachsen wie bei unserm Trollinger.
Aber der Wein schmeckt.....
In dem kleinen Städtchen Viana treffe ich auf Alberto und raste mit ihm ein wenig auf dem placa de los fueros.
Kurz vor Logrono überqueren wir ein moderne Pilgerbrücke.
Ob diese auch, wie all die Pilgerbrücken aus vergangener Zeit, die Jahrhunderte überdauert?
Wir erreichen Logrono und überqueren den Ebro
schnell habe ich unsere Herberge in der Altstadt gefunden und unser Zimmer im 2. Stock bezogen. Danach gehts ein wenig bummeln und die Kathetrale mit ihrem imposanten Eingangsrelief bestaunt.
Abends hat mich Alberto mit zum Tapasessen mitgenommen.
Wir steuern eine Tapasbar an, essen eine Kleinigkeit und trinken ein Glas Riojawein dazu, danach wechseln wir in eine andere Bar. So geht das 3-4 mal.
Tag 15
Als die Sonne aufgeht sind wir bereits ein gutes Stück gelaufen. Am Stadtrand ging es zuerst durch einen schön angelegten Park, der nahtlos in ein etwas wilderes Freizeitgelände übergeht. Dort tummeln sich scharenweise Wildkaninchen. Und Klara natürlich ohne Leine. Ich lass sie ein wenig rennen, sie erwischt ja sowieso keines der schnellen Kaninchen.
Aber nach ein paar Minuten nehme ich sie dann doch an die Leine, sonst beruhigt sie sich gar nicht mehr.
Am Ende des Freizeitgeländes treffen wir auf die Hütte von Marcellino. Ein sehr bekannter Pilger, der hier auf Spendenbasis Obst, Getränke und Kekse an die Pilger verteilt.
Ich nehme mir für Klara und mich ein paar der Kekse.
Auch einen Stempel lasse ich mir in meine Credencial geben.
Danach müssen wir ein wenig bergauf gehen.
Bald befinden wir uns parallel zur Autobahn und laufen an dieser, nur getrennt durch einen Maschendrahtzaun, an dieser einige Zeit entlang. Andere Pilger haben in diesen Zaun Kreuze eingeflochten.
Günther holt uns ein. Gemeinsam geht es nach Najera, unserem heutigen Etappenziel.
Heute sind wir im Hotel Hispano.
Die Herberge, die uns Michael von Los Acros aus gebucht hat will auf einmal doch keinen Hund.
Ich gehe darauf hin zum Touristikbüro. Und dort vermittelt mir die freundliche Dame, die nur spanisch spricht und von Klara ganz begeistert ist, das Hotel.
Und abends gibts wieder Tapas Mit Alberto und Yuri.
Tag 16
Wieder geht es vor Sonnenaufgang auf den Weg.
Wir kommen nach Azofra. Ein kleiner Ort der dadurch in Erinnerung blieb, dass er nicht auf einem Hügel liegt.
Nachdem wir eine kleine Anhöhe hinter uns gebracht haben treffen wir oben auf einen kleinen Stand mit frischen Getränken. Der Inhaber hat seinen kleinen Hund mit dabei, der sich sofort in Klara verliebt. Aber diese zeigt ihm die kalte Schulter.
Ein seltenes Bild - Hopfen in Spanien und wieder - endlose Schotterpiste
Wir haben Glück und werden in der Herberge aufgenommen. Heute schlafen wir im 28-Betten-Saal in der Albergue de pelegrino in Santo Domingo de la Calzada.
Hier sind im Garten die Hühner untergebracht, die wechselweise in der Kirche an das Hühnerwunder erinnern.
Abends gibt es Pilgermenü mit Yuri und Günther
Heute Premiere - Klara und ich im großen Schlafsaal einer Herberge.
Manche der 28 Mitschläfer haben Klara gar nicht mitbekommen.
Tag 17
Im Laufe des Vormittag tauchen am Himmel etliche Fesselballons auf.
Auf einer Anhöhe passieren wir den Grenzstein der den Übergang von Rioja zu Kastilien markiert
Der Tag verläuft recht ereignislos.
Doch in einem kleinen Dorf treffen wir auf 2 ungarische Pilger, die dort Pause machten. Ich wäre beinahe nur mit einem freundlichen bon camino vorbeigelaufen. Doch da fällt mein Blick auf die Tattos des einen und ich glaub es kaum. Er hat an der linken Wade ebenfalls, wie ich auf der rechten, das Jakobskreuz.
In Belorado angekommen machen wir erstmal eine längere Pause an der kirchlichen Herberge in der Alberto ubd Yuri untergekommen sind. Klara und ich sind 3 Häuser weiter in einer kleinen Pension.
AM Abend nehme ich mit Klara an der Pilgermesse teil. Pater Manuel erteilt danach (auch an Klara) den Pilgersegen und fordert alle noch zu einem Erinnerungsfoto auf.
Zum Abendessen sind wir in der Herberge, wo die Pilger gemeinsam Bohnensuppe und ein scharfes Reisgericht gekocht haben. Ich steuere 3 Flaschen Wein bei.
Tag 18
Ich habe lange überlegt, ob ich folgende Geschichte erzählen soll. Aber ich hab mich dafür entschieden; es ist schließlich Teil meines Wegs. Wenn auch für mich ein wenig peinlich.
Nun denn.
Wir sind kurz nach halb 6 morgens losgelaufen. In Belorado ging das noch recht gut, die Straßenlaternen leuchteten uns den Weg.
Doch dann sind wir aus dem Ort raus. Und finsterste Nacht umhüllt uns. Ich lauf einfach einen breiten Feldweg weiter. Ich mach mir auch keine Gedanken, als wie die letzten Tage keine weiteren Schilder oder Wegweiser auftauchen. Nach etwa 1 Stunde, es wurde bereits hell, komme ich nach San Miguel de Pedroso. Ein Blick in meinen Outdoor zeigt mir, dass ich bereit etwa 4 km nach Süden statt nach Westen gelaufen bin.
Na ja denke ich mir. Nicht so schlimm. Es geht ja jetzt eine Strasse nach Westen ab. Nehme ich die und komme damit wieder zurück auf den Jakobsweg.
Also weiter. Bis ich nach Puras komme. Ein winziges Nest . Und hier hört die Strasse auf.
Inzwischen bin ich 2 Stunden (ca. 8km) unterwegs.
Ich frage einen Müllfahrer an, der heute zufällig vor Ort ist. Er erklärt mir, dass ich den ganzen Weg wieder zurück muss, da sonst kein Weg von hier weg führt.
Er schaut mich an und meint ich soll einsteigen. Und so bringt mich die Müllabfuhr zurück nach Belorado. Muchas Gracias, freundlicher spanischer Müllmann.
Nach knapp über 2,5 Stunden bin ich wieder am Ausgangspunkt meines heutigen Wegs.
Schande über mein Haupt.
Völlig entspannt, aufregen hilft ja nicht, mache ich mich also wieder auf den Weg.
Und mache gegen 10 erstmal eine längere Pause mit Frühstück
Bevor es nach Villafranca Montes de Oca steil und lange bergauf geht gönne ich mir mittags gemeinsam mit einigen anderen Pilgern noch ein kleines Bierchen.
Durch einen schattigen Wald erkliommen wir dann die Anhöhe bis zum Puerto de la Pedraja.
Auf 1100 m Höhe blüht die Heide.
Ein schöner Anblick nach all den staubigen Schotterpisten der letzten Tage.
Es geht nun fast 1 Stunde eben auf der Höhe durch den Wald.
Wir kommen an einem Stand vorbei, den eine nette Frau betreit. Es gibt wieder auf Spendenbasis Obst und Getränke. Klara und ich machen Rast.
Und wieder ist ein Hund vor Ort der ganz neugierig auf Klara ist. Aber da kommt er an die falsche. Sie läßt nur Herrchen und die anderen Pilger auf dem Weg an sich ran.
In San Juan de Ortega angekommen werden wir in der kirchlichen Herberge wieder in einem Einzelzimmer untergebracht. Beim Abendessen nehme ich Klara ohne Probleme mit in den Speiseraum. Auch zur Pilgermesse darf sie wieder mit und erhält auch wieder gemeinsam mit allen anderen Pilgern den Segen des Pfarrers.
Tag 19
Unser letzter Tag für diese Pilgerreise.
Wehmütig beginne ich bei Sonnenaufgang meinen Weg.
Wir durchqueren Atapuerca. In Höhlen nahe des Ortes wurden 400000 Jahre alte Überreste von Menschen gefunden.
Damit gilt er als Heimat der ersten Europäer
Eine letzte Steigung gilt es zu überwinden. Und von dort oben habe ich einen tollen Ausbick zurück auf meinen Weg.
Wir haben den 15. August. Feiertag in Spanien. Und da haben sich viele aufgemacht und links und rechts des Weges sieht und hört man man jede Jäger, die auf Vögel und Hasen Jagd machen. Immer wieder wird geschossen. Deshalb nehme ich Klara längere Zeit an die Leine.
Erst als wir kurz vor Burgos die Autobahn überqueren sieht keine Jäger mehr unterwegs.
Am Flughafen vorbei erreichen wir die Ausläufer von Burgos.
Klara findet eine Wasserstelle und füllt noch mal ihren Bauch
Kurz danach begegnen wir zwei apricot Pudel
Burgos
nach 450 km
(davon 70 mit dem Bus)
haben wir das Ziel unsers diesjährigen Wegs erreicht.
Noch ein letztes Mal geht es mit Yuri, Alberto und Günther auf Tapa-Tour.
Kurz nach 21.00 Uhr verabschiede ich mich von allen um noch einige Minuten alleine auf dem Weg zurück ins Hotel für mich den Weg Revue passieren zu lassen.
Tag 20 /Tag 21 - Heimreise
ein Abenteuer für sich
Tags zuvor war ich bereits am Busbahnhof. Dachte, vielleicht kann ich mit dem Bus bis Bayonne fahren.
Doch dazu hätte ich eine Box für Klara gebraucht. Und dann wäre sie im Laderaum mitgefahren. Das geht gar nicht.
Also die Bahn.
Nun ist der Bahnhof in Burgos ca. 5,5 km ausserhalb mitten im Grünen gelegen.
Laut Fahrplan fährt um 7:45 ein Zug nach Hendaye, auf der französischen Seite der Grenze, kurz hinter Irun. Prima, den kann ich nehmen.
5:15 aufstehen
5:45 losmaschieren Richtung Bahnhof Burgos
7:00 Ankunft Bahnhof Burgos
7:15 am Bahnschalter - no Box - no Ticket
7:30 wieder zurück nach Burgos
10:00 Zoofachgeschäft öffnet
10:10 Box für Klara gekauft
11:30 Ankunft Bahnhof Burgos
13:20 Zug nach Irun
17:10 Ankunft Irun
17:15 Taxi nach Hendaye
18:20 TGV nach Paris
23:08 Ankunft Paris Gare Montparnass
23:20 Metro nach Gare del Est
23:45 Ankunft Gare del Est
0:50 Gare del Est wird geschlossen / Warten vor dem Bahnhof
5:00 Gare del Est wird wieder geöffnet
6:35 ICE nach Stuttgart
10:25 Ankunft Stuttgart
10:35 S-Bahn nach Zuffenhausen
10:42 Bus nach Kallenberg
11:05 Ankunft zuhause
Wieder liegt ein Stück des Weges hinter mir.
Dieses Jahr war vieles anders. Durch meine Wadenzerrung konnte ich leider die Pyrenäen nicht zu Fuß überqueren. Doch das kann ich nachholen.
Was neu war war die 2-tägige Rast. Dadurch kommt es mir so vor als ob ich dieses Jahr 2 Wege hinter mir habe. Nicht nur die Landschaft und die Wege waren von Frankreich nach Spanien total verschieden. Auch die Menschen die mich begleitet haben.
In Spanien Babett, Nathalie, Raphael, die Niederländer und in Spanien Günther, Alberto und Yuri sowie viele andere.
Wie in den Jahren zuvor habe ich Menschen kennengelernt die nicht nur im Gedächtnis sondern auch im Herzen bleiben.
...noch ein Wort zu Spanien mit Hund.
Es war halb so schlimm. Wir fanden jede Nacht einen Platz zum Schlafen. Was will der Pilger mehr?
Auch die eine Nacht im Freien in Puente del Reina war eine gute Nacht.
Wie jedes Jahr
ein kräftiges ULTREIA allen Pilgern